Um welche Strahlen handelt es sich?
Wir sprechen hier nicht nur über Mobilfunk, sondern auch über alle anderen Quellen von Funkstrahlung, denen wir ständig ausgesetzt sind.
- Strahlen von Handys und Funktürmen
- Datenübertragung im Haus (WLAN)
- Funkverbindungen mit kurzer Reichweite,
z. B. Funkmäuse und Funktastaturen (Bluetooth) - Schnurlostelefon(DECT)
- Polizeifunk (TETRA)
- Richtfunk
- Intelligente Strom- und Wasserzähler
- Rundfunk- und Fernsehwellen.
Es ist geplant, die Intensität der Mobilfunkstrahlung schon bald zu vervielfachen. Momentan berichten die Medien über die Versteigerung der 5G Frequenzen. 5G bietet eine wesentlich schnellere Datenübertragung.
Das erfordert aber höhere Bandbreiten und damit auch eine höhere Intensität der Strahlung. Außerdem möchte man künftig auf höhere Frequenzen umsteigen, um mehr Geräte mit 5G vernetzen zu können. Dazu muss alle hundert bis dreihundert Meter eine kleine funkende Basisstation errichtet werden. Der Ausbau von 5G wird somit zu einer wesentlichen Erhöhung der Strahlenbelastung führen.
Ist die Strahlung schädlich? Wer ist davon betroffen?
Nur die Wenigsten wissen, dass diese Strahlen krank machen kann. Dabei warnen tausende wissenschaftlicher Studien, dazu das Bundesamt für Strahlenschutz und der Europarat, vor Elektrosmog. (Bundesamt für Strahlenschutz, 2018; Europarat, 2011; Pall, 2018; Überblicksartikel: https://www.bioinitiative.org ). Selbst der Handy-Produzent Apple und die Telekom warnen vor ihren eigenen Produkten (RP Online. 2016).
Von Elektrosmog ist jede und jeder betroffen, aber nicht in gleichem Maße. So können die Auswirkungen sehr verschiedenen sein. Professor Klaus Buchner nennt Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Herz-Rhythmus-Störungen, Tinnitus oder Gedächtnisstörungen als mögliche Beschwerden von Menschen, die Funkstrahlen ausgesetzt sind.
„Es handelt sich nicht um ein Problem von einigen wenigen, sondern um eine Volkskrankheit, die Millionen von Menschen betrifft,“ so der Europaabgeordnete.
Es gibt eine wachsende Anzahl von Elektrosensiblen als Folge der immer stärker werdenden Strahlung. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz sind 2% der Deutschen betroffen (Bundesamt für Strahlenschutz, 2019).
In manchen Ländern wie der Schweiz und Österreich wird die Elektrosensibilität mehr thematisiert als bei uns. So warnt die Wiener Ärztekammer schon länger vor den Auswirkungen der Strahlen (Ärztekammer für Wien, 2018). Die Deutsche Ärztekammer bietet ab Oktober 2019 Beratung und Fortbildungen für Ärzte an (Diagnose-Funk, 2019).
Dass hier dringender Handlungsbedarf zum Schutz einer elektrosensiblen Minderheit besteht, wurde nicht zuletzt durch die bereits erwähnte Studie des Bundesamts für Strahlenschutz von 2017 bestätigt.
Sie warnt sogar vor schwacher elektromagnetischer Strahlung wegen ihrer krebsfördernden Wirkungen. Offiziell spricht das Bundesamt für Strahlenschutz noch nicht von einer Bedrohung durch Elektrosmog, obwohl die World Health Organization bereits 2012 elektromagnetische Strahlung als potenziell krebserregend eingestuft hat (World Health Organization, 2011). Diese Warnung gilt insbesondere für Menschen, die bereits an Krebs erkrankt sind, weil Studien die krebsfördernde Wirkung der Strahlung belegt haben (Lerchl et al., 2015 u. 2018; Lin, 2018).
Keiner also – und vor allem nicht Kinder in ihrer Entwicklung oder bereits an Krebs erkrankte Erwachsene – wird ausreichend vor elektromagnetischer Strahlung geschützt!
Nicht nur Menschen sind betroffen!
Die Wirkung von Strahlung kann man nicht nur bei Menschen belegen; jeder Organismus ist davon betroffen. Tiere und sogar Pflanzen zeigen sichtbare Reaktionen, wenn sie mit Mobilfunk bestrahlt werden.
Bei Milchkühen wurden folgende Effekte festgestellt: Kälberblindheit (Grauer Star schon bei der Geburt), eine verringerte Milchleistung der Kühe, Fruchtbarkeitsstörungen und Missbildungen wurden bei Tieren nachgewiesen, deren Ställe sich in unmittelbarer Nähe von Funkmasten befinden.
So wurden beispielsweise auf einem Bauernhof 5.000 Ferkel untersucht, die mit durchschnittlich nur 1.200 µW/m² bestrahlt wurden, also rund vier Zehntausendstel des Grenzwertes (Buchner et al., 2014). Als Vergleichsgruppe dienten 7.000 Ferkel, die unter sonst identischen Bedingungen einer Strahlung von weniger als 1 µW/m² ausgesetzt wurden. Bei 63 von den stärker bestrahlten Ferkeln traten erhebliche, bis dahin auf diesem Hof unbekannte Missbildungen auf, wie offene Bauchdecke, fehlende Teile von Beinen, unförmige Köpfe usw. Das sind immerhin 1,2% der Tiere.
Auch ein Experiment aus Dänemark, welches von zwei jungen Schülerinnen durchgeführt wurde, vermittelt ein eindringliches Bild der Gefährdung durch elektromagnetische Strahlung. In diesem Experiment wurde eine Aussaat von Kresse angelegt und mit WLAN bestrahlt. Unter diesen Umständen verkümmerten die Pflanzen. Eine Kontroll-Aussaat, die vor jeglicher Strahlung geschützt wurde, entwickelte sich hingegen normal. Dieses Experiment hat international viel Aufsehen erregt und wurde von Forschern aus London bestätigt. Das Faszinierende an diesem Experiment? Es ist so simpel, dass jeder es auch zuhause durchführen kann (Die Welt, 2013).
Leider beschränken sich die Effekte von Strahlen nicht nur auf Kresse; größere Pflanzenarten wie Bäume sind genauso betroffen. Dies wird noch häufiger der Fall sein, wenn die neue 5G Technologie auf Sendung geht. Bäume stellen sich wortwörtlich der Einführung von 5G entgegen. Die neue Technologie wird von Bäumen ausgebremst, da die kurzen, aber starken Strahlen von ihnen aufgehalten werden. Deswegen müssen sich Menschen und Konzerne bald entscheiden, ob man schnellere Downloadgeschwindigkeiten zu Lasten der grünen Natur in Kauf nimmt. Für die Konzerne wird diese Entscheidung eine leichte sein.
Bibliographie:
Ärztekammer für Wien. 2018. STRAHLENDE INFORMATIONEN. PDF. Wien: Verlag der Ärztekammer für Wien. https://www.oekonews.at/?mdoc_id=1103884
Buchner, K. 2014. „Reduzierte Fruchtbarkeit Und Vermehrte Missbildungen Unter Mobilfunkstrahlung“. Umwelt Medizin Gesellschaft, no. 27: 182-191.
https://www.mobilfunk-oberfranken.de/download/buchner-eger-hopper-2014-umg.pdf
Bundesamt Für Strahlenschutz. 2018. „Synergistische Wirkungen Hochfrequenter Elektromagnetischer Felder In Kombination Mit Kanzerogenen Substanzen – Kanzerogenität Oder Tumorpromotion? – Vorhaben 3615S82431“. Salzgitter: Jacobs University Bremen.
https://www.bfs.de/SharedDocs/Downloads/BfS/DE/broschueren/emf/info-stromnetzausbau.pdf?__blob=publicationFile&v=11
Bundesamt Für Strahlenschutz. 2019. „Wissenschaftlich diskutierte Wirkungen niederfrequenter Felder.” http://www.bfs.de/DE/themen/emf/netzausbau/wirkung/diskutiert/diskutiert_node.html
Council of Europe, Resolution 1815 (2011)
http://assembly.coe.int/nw/xml/XRef/Xref-XML2HTML-en.asp?fileid=17994
Diagnose-Funk. 2019. „Internationale Öffentliche Tagung In Mainz – Diagnose:Funk“. https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1382.
Die Welt. 2013. „Kresse-Experiment: Wie Schädlich Ist WLAN-Strahlung Für Den Menschen? – WELT“. https://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article160308200/Wie-schaedlich-ist-WLAN-Strahlung-fuer-den-Menschen.html.
Lin, J. C. 2018. “Clear Evidence of Cell Phone RF Radiation Cancer Risk [Health Matters].” IEEE Microwave Magazine, 19(6), 16-24.
https://ieeexplore.ieee.org/document/8425056
Lerchl et al. 2015 und 2018. “Bei Mäusen wuchsen die Tumoren unter Bestrahlung wesentlich schneller.”
Biochem Biophys Res Commun 2015; 459 (4): 585 590
https://doris.bfs.de/jspui/handle/urn:nbn:de:0221-2018011014465
Pall, M. 2018. “5G: Great risk for EU, US and international health: Compelling evidence for eight distinct types of great harm caused by electromagnetic field (EMF) exposures and the mechanism that causes them.” European Academy for Environmental Medicine. European Academy for Environmental Medicine. https://www.5gappeal.eu/wp-content/uploads/2018/06/pall_2018.pdf Published May.
RP ONLINE. 2016. „Mögliche Gesundheitsgefahr: Apple Warnt Vor Hoher Strahlung Bei Iphone 7“. RP ONLINE. https://rp-online.de/digitales/smartphones/hohe-strahlung-apple-warnt-vor-iphone-7-tipps-gegen-strahlen-belastung_aid-16527011
World Health Organization. 2011. „IARC Classifies Radiofrequency Electromagnetic Fields As Possibly Carconigenic To Humans“. https://monographs.iarc.who.int/wp-content/uploads/2018/09/classificationsAlphaOrder.pdf